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Klassische Homöopathie

nach Samuel Hahnemann

Schon Hippokrates im 5. Jahrhundert vertrat die Meinung, Krankheit ist eine natürliche Folge von Einflüssen und jeder Patient müsse dazu angehalten werden, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Er dachte schon damals über den Grundsatz „Ähnliches möge durch ähnliches behandelt werden“ nach, entgegen den damaligen Behandlungsmethoden.

Paracelsus, ein Schweizer Arzt und Chemiker, (16. Jahrhundert) gab der Medizin wieder neue Impulse. Er war der Meinung, dass nicht irgendwelche geheimnisvollen Kräfte die Menschen krank machen, sondern äußere Einflüsse, wie verdorbene Nahrung und schlechtes Wasser, Infektionen, Vergiftungen, Erkrankungen der Seele, Einflüsse durch Wetter, die Konstitution des einzelnen Menschen und Unfälle und Katastrophen.

1755 wurde Samuel Hahnemann in Meissen geboren. Sein Studium der Medizin finanzierte er sich selbst durch Übersetzungen. Die damalige Medizin behandelte mit vielen Aderlässen, Brech- und Abführkuren führten oft zum Tode, Medikamente aus Blei, Arsen und Quecksilber vergifteten die Patienten. Sie brachte wenig Heilung und Hahnemann schloss frustriert seine Praxis nach einigen Jahren wieder. Fortan arbeitete er nur noch als Übersetzer. Dabei kam ihm ein Buch zum Übersetzen in die Hände, in dem der Arzt Dr. Cullen behauptete Chinarinde heile Malaria durch Stärkung des Magens. Das bezweifelte er und startete die ersten Selbstversuche mit Chinarinde, die er in kleinen Dosen zu sich nahm. Er forschte und setzte somit das Werk Hippokrates und Paracelsus fort. Auch die Frage warum Krankheiten einen Menschen treffen und den anderen nicht, ließ ihn nicht mehr los.
Hahnemann kam zu dem Schluss das „einzig die krankhaft verstimmte Lebenskraft die Krankheit hervorbringt“. Was meint er damit?
Lebenskraft ist die Harmonie und Ordnung im Organismus, jede Zelle wird von der Lebenskraft beeinflusst und überwacht. Sie schützt uns vor Krankheiten und krankmachenden Faktoren. Wird diese geschwächt oder ins Ungleichgewicht gebracht, wie durch Stress, Überarbeitung, psychische Belastungen, erkrankt der Mensch. Echte Heilung ist nur durch die Harmonisierung der Lebenskraft möglich.
Homöopathische Arzneimittel beeinflussen die Lebenskraft, regen die Selbstheilungskräfte an, bringen sie wieder ins Gleichgewicht und stärken somit die Lebenskraft. Der Mensch wird unterstützt sich selbst zu heilen.
Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat eine andere Konstitution und Disposition, jeder hat andere Lebensumstände und andere Krankengeschichten in der Familie. Der Mensch in seine Komplexität muss erfasst werden, das geschieht in der Anamnese, die gründliche und genau sein muss. Die Anamnese liefert die wertvollen Hinweise und führt den Behandler auf die rechte Spur.
Homöopathie setzt sich zusammen aus Homoios (ähnlich) und pathos (leiden).
Hahnemann empfahl die Verwendung kleinster Mengen. Von allen Seiten setzte er sich Anfeindungen aus, doch trotz alle dem startete die Homöopathie ihren Siegeszug um die ganze Welt. 1810 entstand sein Hauptwerk „Das Organon der Heilkunst), welches bis heute Gültigkeit hat.
1829 starb seine Lebensgefährtin und 2 seiner Töchter führten ihm den Haushalt und sein Lebensabend in Köthen schien angebrochen zu sein.
Aber, im hohen Alter heiratete er ein zweites Mal. Mit seiner Frau Melanie, einer Französin,
zog er 1835 nach Paris und eröffnete eine homöopathische Praxis, die schnell von Erfolg gekrönt war. In Paris bestand schon längere Zeit eine homöopathische Ärztevereinigung und Hahnemann wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Hahnemann starb 1843 an einer Bronchitis und ist in Paris bestattet.
Seine Frau führte die Praxis weiter. Schüler von ihm wie James Tyler Kent, Clemens von Bönninghausen, Constantin Hering, Pierre Schmidt führten sein Werk fort und fügte neu erworbene Kenntnisse hinzu.

Hahnemanns Vermächtnis an seine Nachfolger lautete:
Macht’s nach, aber macht’s genau nach.